Das war die Fachtagung FGM/C: Handlungsstrategien für Baden-Württemberg am 03.05.24

Am Freitag, den 3. Mai 2024, öffnete die Zentrale Anlaufstelle FGM/C Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem EU-kofinanzierten Projekt “Join our Chain” von TERRE DES FEMMES e. V. ihre Türen zur “Fachtagung FGM/C – Handlungsstrategien für Baden-Württemberg”. Diese bedeutende Veranstaltung richtete sich an Fachkräfte aus verschiedenen sozialen Bereichen, politische Vertreter:innen, Mitglieder der Zivilgesellschaft, Betroffene und alle, die sich aktiv für das Thema FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) einsetzen möchten.

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Ministerialdirigentin Dr. Simone Höckele-Häfner
Frau Ministerialdirigentin Dr. Simone Höckele-Häfner Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration
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Die Tagung begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Ministerialdirigentin Dr. Simone Höckele-Häfner und Dr. med. Isabel Runge, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Ihre einführenden Worte legten den Grundstein für einen Tag voller Erkenntnisse und konstruktiver Diskussionen.

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählten die Fachvorträge von Volker Schmidt, Fachanwalt für Migrationsrecht, der das Thema “FGM/C als Schutzgrund für Mädchen und betroffene Frauen” beleuchtete, sowie von Marlies Arndt, Projektmitarbeiterin bei Join our Chain. Letztere stellte die neuen Handlungsempfehlungen für Baden-Württemberg zu den Themen FGM/C vor, gefolgt von einer anregenden Diskussionsrunde.

Besonders bewegend waren die emotionalen Beiträge aus dem Publikum, in denen einige Überlebende mutig ihre Stimme erhoben. Ihre Geschichten unterstrichen die Dringlichkeit, auf die Herausforderungen im Kampf gegen FGM/C aufmerksam zu machen und Lösungen zu finden.

Die Mittagspause bot Zeit für zahlreiche Netzwerkgespräche und der Caterer Patacon Obi aus Stuttgart versorgte die Tagung mit einem köstlichen afrikanisches Essen, welches auch für neue Energie sorgte.

Nach der Stärkung folgten zwei parallele Fachgespräche: In einem wurden die Themen “FGM/C im Spannungsfeld zwischen Asylverfahren und Traumabearbeitung” von Magdalena Berrer vom Fraueninformationszentrum FiZ im VIJ e.V. und Ulrike Rizza von Wildwasser Stuttgart e.V. vertieft. Das andere Gespräch widmete sich der Frage, wie die Unterstützung von Betroffenen präventiv und kultursensibel gestaltet werden kann, moderiert von Evariste Franz Kapnang und Tiranke Diallo von Mama Afrika e.V.

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Die Tagung fand ihren Abschluss in einer engagierten Fachdiskussion zum Thema “Der Weg nach vorne! Wie gestalten wir den Kampf gegen FGM/C in Baden-Württemberg?” Hier brachten Community-Trainer:innen, Betroffene, Dr. med. Isabel Runge vom Freiburger Zentrum für Frauen mit Genitalbeschneidung, Ayla Cataltepe von Bündnis 90/Die Grünen und Vera Sompon ihre Perspektiven und Ideen ein.

Die “Fachtagung FGM/C – Handlungsstrategien für Baden-Württemberg” war nicht nur eine Gelegenheit zum Austausch und zur Wissensvermittlung, sondern auch ein wichtiger Schritt hin zu einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung von FGM/C in der Region. Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihre wertvollen Beiträge.

Eindrücke der Fachtagung